Amos 2

Text: Amos 2,1-3 ... zweiten Kapitel noch ein fremdes benachbartes Volk vor, an dem sich aber GOtt als Richter und Rächer beweiset wegen einer Grausamkeit die sie an einem gleichfalls heidnischen Könige bewiesen hatten. Wer sollte sich nicht entsetzen vor diesen Gerichten GOttes? Wer soll aber nicht auch einen Trost gegen alten Trotz der Menschen aus dem Angedenken fassen, wie GOtt von bei Welt her gerichtet hat? Wer sollte sich nicht auch vor allem Übermut Unbarmherzigkeit, Gewalttätigkeit hüten, weil er weiß was GOtt für ein Rächer ist über das Alles. Wie kam es dem Hiob in seinem Unfall so wohl, daß er Kap. 31, 13. 14. mit seinem Gewissen so reden konnte: Habe ich verachtet das Recht meines Knechts ober meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten? Was wollte ich wenn GOtt sich aufmachte? Und was würde ich antworten, wenn Er heimsuchte? Text: Amos 2,4-5 Von den Völkern nun, die ohne Gesetz gesündiget hatten, und so auch ohne Gesetz aber doch nach der Leuchte GOttes in ihrem Gewissen gerichtet wurden, kommt er nun auf das Volk GOttes in Juda und Israel die am Gesetz allermeist gesündiget hatten, und so auch durch das Gesetz verurteilt wurden. Wenn ungöttliches Wesen und eitler Wandel von den Vätern auf die Kinder ins dritte und vierte Glied fortgepflanzt wird, so reißt der Eifer des HErrn Zebaoth ein solches Geschlecht dahin, daß kein Retten mehr statt hat. Text: Amos 2,6-7 V.6-16: Nun wendet sich die Rede des HErrn durch den Propheten an Israel bei welchem er sich am längsten aufhält als zu dem er eigentlich gesandt war. Das kann die Welt noch jetzt meisterlich, den Weg der Elenden hindern, im Handel und Wandel, bei Handwerkern, in Amtssachen bei Versorgung der Kinder bei anderem billigem Gesuch, den Weg der Elenden hindern, woran ein Mancher seine Kunst, Verschlagenheit und Vielvermögenheit zeigen will wenn er diesen und jenen Menschen, diese und jene Familie, die Leute von dieser Gesinnung u. f. f. nicht aufkommen läßt. Bei Sünden der Unreinigkeit steht das oft in der Schrift, daß man damit GOttes heiligen Namen entheilige, welches ja die kahle Entschuldigung abschneiden sollte, womit man sich bei solchen Arten Sünden behilft, als ob sie nicht so gerade wider GOtt gingen, und man damit ja nicht die Absicht habe, GOtt zu beleidigen. Inzwischen fährt man eben doch verächtlich oder verzagt an allem dem vorbei, was uns GOtt von Seinem heiligen Namen und von Seiner Ansprache, auch uns sich zum Eigentum zu heiligen, hat wissen lassen, und tut wie die Heiden, die von GOtt nichts wissen. Text: Amos 2,8 Das ist auch Schon bei Hosea geahndet worden, daß man Alles, und so auch die Gelegenheiten, Strafen, Sündopfer, Tare zc. einzuziehen, zur Unterdrückung des schwächeren Teils mißbrauche. Noch jetzt heißt es: in manchem Land und Reich sehen die Gesetze mehr gelegten Fallen gleich, als Unterweisungen. Text: Amos 2,9-11 Bei den vorigen Ansprachen an die übrigen Völker war gleich das erste, die Ankündigung der Strafe; hier aber gegen Israel braucht GOtt die große Herunterlassung, daß Er sich in eine eigentliche Abrechnung mit ihnen einläßt, über alle an sie im Leiblichen und Geistlichen gewendeten Wohltaten, und auch über die Gerichte, die Er vor ihren Augen an Denen geübt, in deren heidnische Greuel sie nun zurückfielen. Text: Amos 2,12 Einer von den gröbsten Ausbrüchen des ungöttlichen Wesens, wo man sich eine Freude daraus macht, auch Anderer Gewissen zu übertäuben, und ihnen gegen dasselbe etwas zuzumuten und einzureden; hingegen von allem Göttlichen nichts an sich kommen lassen will, zu seiner Warnung oder Bestrafung. Text: Amos 2,13-16 Weil die Menschen zu Geringachtung der Drohungen GOttes so gern darauf verfallen, daß sie sich Schon helfen wollen, oder wie es Jesaja 9:9-10. von den Bürgern von Samaria heißt: daß Sie in Hochmut und stolzem Sinn Sprechen: Ziegelsteine sind gefallen, aber wir wollen es mit Werkstücken wieder bauen; man hat Maulbeerbäume abgehauen, So wollen wir Zedern an die Stätte setzen; so schärft GOtt zuweilen Seine Drohungen auch damit, daß keine menschliche Halse dagegen sein werde. Freilich sind die meisten zeitlichen Strafen, die GOtt Schickt, noch mit vieler Barmherzigkeit gemäßigt, und machen noch nicht den Kelch aus, darein der Zorn unvermischt eingeschenkt ist, und daher kommt es, daß Er oft noch zu menschlichen Rettungsmitteln Segen gibt, und dadurch wieder was erleichtert.; aber wenn man meint, damit immerhin GOtt und Seinen Gerichten trotzen zu können, so kann Er einen inne werden lassen, daß wider den HErrn weder Rat noch Tat helfe.
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